Die Musik im Welttheater: "Wie eine Oper"
Ein zentraler Bestandteil des Welttheaters 2024 ist die Musik, komponiert von
Bruno Amstad. Sie ist sozusagen sein Vermächtnis, da er uns, nachdem er die letzten Noten zu Papier gebracht hatte, für immer verlassen hat. Wir vermissen ihn sehr.
Zum Glück haben wir neben Bruno Amstad sehr kompetente Menschen im Boot, die die Musik umsetzen. Susanne Theiler, Agnes Ryser und Michi Mächler haben Noten orchester- und chortauglich geschrieben und die Musik einstudiert.
Chor und Orchester lassen nun Bruno Amstads Musik unter der musikalischen Leitung von
Susanne Theiler wunderbar erklingen. Die Musik bildet das emotionale Fundament des Stücks. Sie ist manchmal still im Hintergrund, manchmal schrill und laut- Musikstil von Gregorianik bis Heavy Metall- sie ist für dieses Stück zentral und es lohnt sich, sich diese akustischen Eindrücke nicht entgehen zu lassen.
Der Oscar-Gewinner Xavier Koller ist begeistert von der Inszenierung. Vor allem die Musik und deren Umsetzung von Chor und Orchester hat ihn tief berührt. (EA vom 18. Juni 2024)
Wie eine Oper
Über weite Strecken hinweg mutet die Inszenierung, die gewisse Längen aufweist, wie eine Oper an, denn Bruno Amstads Welttheaterkomposition ist nicht blosse musikalische Untermalung, sondern ein wesentliches atmosphärisches und dramatisches Element. Musikgattungen von einst bis heute werden einbezogen – vom gregorianischen Gesang über Volkslied, Jazz bis zu Hip-Hop-Beats.
Mitreissend sind die Rhythmen der Chöre und Instrumentalisten, die Spielvolk und Publikum erfassen und den Klosterplatz in Schwingung zu versetzen scheinen. Doch eine Tatsache wirft ihren Schatten, denn kaum war die Probenarbeit angelaufen, traf die Nachricht vom plötzlichen Tod Bruno Amstads am 25. Januar ein. So wird seine Musik zum Vermächtnis und kann sich markant auf einem Platz entfalten, der nach akustischen Gesetzen angelegt ist, wie Linus Birchler einst herausgefunden hat.
Gemäss Lukas Bärfuss soll das Welttheater alle Emotionen wecken. Ja, die Gefühle haben sich geregt, Werden und Vergehen haben sich als Gewissheit eingebrannt. Jeder muss einmal abtreten, «irgendwann ist Schluss».
(Ausschnitt aus dem Artikel des Pfarrblattes kathbern.ch)
Fotos: Rosemarie Ringgi Öchslin
1. Der Chor in Aktion
2. Orchester, Spielvolk und Chor vereint
3. Paukenursi
4. Das Orchester spielt sich ein
5. Bruno Anmstad